SWOT-Analyse: Lagebericht mit Strategiewegweiser

on

Um so mehr Entwicklung, um so größer und umfangreicher das Feld der Analysen und deren Tools. Heute gibt es eine große Anzahl von diversen Analyse-Methoden, die je nach Machart und Ergebnisanforderung aufwändig, kompliziert, zeitintensiv, fachspezifisch, oberflächlich, kurzweilig, tiefgründig etc. sind. Das ganze breite Spektrum ist abgedeckt.

Eine vielgenutzte Analyse ist die SWOT-Analyse. Diese 4-Punkte-Analyse nimmt die folgenden Aspekte in sich auf, die auch zum Namen verholfen haben:

  • Strengths (Stärken)
  • Weakness (Schwächen)
  • Opportunity (Chancen)
  • Threats (Risiken)

Die SWOT ist eine Situationsanalyse, die durch ihre Darstellung und auch Gegenüberstellung der Bereiche und deren Inhalten eine Strategie entwickeln lassen kann.

Diese Analyse lässt sich zudem noch erweitern, indem die Stärken + Schwächen aus einer internen und die Chancen + Risiken aus einer externen Analysesicht betrachtet werden. Die abschließenden Strategien lassen sich durch die vorherigen Analysen entwickeln und darstellen, indem die einzelnen Punkte sich zuordnen und strategisch zusammensetzen.

Diese Analyse-Form ist so beliebt und verbreitet, da sie übergreifend und flexibel einsetzbar ist, so dass z.B. ein Unternehmen aber auch ein Produkt, eine Entwicklung oder auch ein Prozess analysiert werden kann.

Eine SWOT wird übersichtshalber gerne in einer Matrix dargestellt, so dass auch eine Gegenüberstellung direkt greifbar ist.

SWOT

Vorgehen:

Die Erarbeitung der Analyse erfolgt von aussen nach innen.

Basisarbeit

Zuerst werden die jeweiligen Kategorien (S/W/O/T) einzelnd betrachtet und separat inhaltlich herausgearbeitet. Wichtig hierbei ist, dass der Analysegegenstand klar kommuniziert und definiert worden ist, so dass eine Abgrenzung zu anderen Bereichen erstellt werden kann. Ist der Gegenstand „isoliert“, folgen die Überlegungen, welche Faktoren beeinflussbar  und welche nicht beeinflussbar sind, so dass hier zwischen der internen (beeinflussbar) und externen (nicht beeinflussbar) Analyse unterschieden werden kann. Hilfreich bei dem Herausarbeiten der Stärken und Schwächen ist, dass die Aussagen jeweils begründet werden können, so dass subjektive Einschätzungen nicht zu Fehlern führen.

Sind alle vier Kategorien bearbeitet und ausgefüllt, kann es an die Strategie-Planung gehen.

Strategie-Entwicklung

  • SO: Die dargestellten Stärken können mit den Chancen in Verbindung gebracht werden, so dass eine offensive Strategie herausgearbeitet werden kann. Welche Stärken können genutzt werden, um die Chancen zu verwirklichen? Diese Strategie kommt dem „Ausbau“ des Analysegegenstandes zu Gute, so dass hier der Gedanke der Expansion genutzt werden kann.
  • WO: Die festgehaltenen Schwächen werden den Chancen gegenübergestellt und somit die konkrete Hinderung der Chancennutzung herausgestellt. Welche Schwächen beeinträchtigen die Chancen und wie können sie abgebaut werde, so dass die vorhandenen Chancen aktiviert werden können? Diese Strategie nutzt den Gedanken des „Anschluss finden“, so dass der Analysegegenstand sich ungehindert zu seinen Möglichkeiten entwickeln kann.
  • ST: Die Stärken werden den Risiken zugeteilt, so dass eine positive Verlagerung erfolgen kann. Welche Stärken können die Risiken abdecken, so dass hier vorgebeut, bzw. die Risiken unterbunden werden können? Diese Strategie gilt der „Absicherung“, so dass die Stärken genutzt werden können, um die Risiken zu kontrollieren.
  • WT: Die aufgelisteten Schwächen reduzieren, wenn möglich abbauen, damit die Risiken sich nicht mehren können. Welche Schwächen können wie und wo eleminiert werden, so dass Bedrohungen nicht in Erscheinung treten können? An dieser Stelle wird der Analysegegenstand in der Defensive gehalten und hier gestärkt.

Sind alle Strategien erfasst, ist die eigentliche Analyse abgeschlossen. Nun liegt es an den Entscheidungsträgern, mit den erfassten Werten und Strategien die nächsten todo’s zu setzen.

———-

Vorteile:

  • Die Analyse ist intuitiv und einfach gestaltet und bedarf dahingehend keine speziell trainierten Fachleute
  • Die visuelle Darstellung kann in Word oder besser in Excel umgesetzt werden, so dass keine spezielle software benötigt wird
  • Die Analyse beinhaltet und verarbeitet die vier Kategorien, die wirtschaftlich eine Relevanz haben.

Nachteile

  • Die SWOT-Analyse ist abhängig von den beteiligten Personen und deren Einstellung und Auffassung.
  • Die Methodik ist nicht tiefgründig, daher ergibt sie nur ein oberflächliches „Bild“
  • Die Analyse ansich stellt keine Bewertungsmaßstäbe für die vier Kategorien dar

———-

„Meiner Meinung nach ist die SWOT-Analyse ein gutes Tool, um einen Überblick über die Situation zu bekommen und um sich mit der „Lage“ auseinander zu setzen.  Der Blick in „vier Richtungen“ schafft eine gute Grundlage, um eine Basis für eine Entscheidung zu erarbeiten. Diese Methodik sehe ich als gutes und intuitives Hilfsmittel und Ergänzung, gerne auch als Ansatz zur Wegweisung.“

Ein Kommentar auch kommentieren

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert