Brainstorming…storm the problem!

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Die Entwicklung im Business schreitet immer vorran. Neue Unternehmen, neue Produkte, neue Prozesse etc. sind Alltag. Hierfür werden immer wieder neue Namen, neue Ideen, neue Möglichkeiten und Lösungen gesucht – und gefunden.

Nur wie lässt sich “was” finden?

Eine von vielen, aber bewährte Methode ist das BRAINSTORMING.

Diese “kreative” Methode wurde von Alex Faickney Osborn (1888 – 1966) in den 50er Jahren entwickelt und wird heute weitverbreitet eingesetzt – nicht nur bei den “Werbern”. Die Idee dieser Methode: “using the brain to storm a problem” gab ihr den Namen: Brainstorming.

Das Anwendungsgebiet ist die Ideenfindung für nicht komplexe Probleme, wie z.B. Namensfindung von Produkten und Unternehmen, Sloganfindung für ein Logo, oder auch eine Ideenfindung für Events, oder Prozesse etc.

Das Brainstorming bedient sich leicht umsetzbarer und einfacher Regeln, die übersichthalber in vier Phasen beschrieben werden können:

Brainstorming

Vorbereitung:

Ein Projektleiter beruft ein Brainstorming ein, da nach einer Problemanalyse eine neue Idee/Lösung “gebraucht” wird.

Er erstellt eine Problemdarstellung, um seinem zukünftigen Brainstorming-Team dieses vor dem “Brainstorming” zu kommunizieren. Diese Darstellung bildet die Grundlage für das Brainstorming. Daher ist darauf zu achten, das die Problemdarstellung lückenlos, klar verständlich und umfassend ist, damit jedes Teammitglied schnell und direkt die Problematik erkennt und versteht.

Ein fester Termin sowie eine fixe Zeitdauer ist an das “Team” zu übermitteln.

Das Team sollte aus mind. 4 bis max. 20 Personen bestehen, die aus unterschiedlichen Bereichen, Fachrichtungen und Erfahrungsebenen kommen.

Eingangs des Meetings sollte der Projektleiter die Problemdarstellung formulieren und erklären, sowie das Regelwerk bekannt geben.

Zudem sollte ein Moderator (meistens ist dies der Projektleiter) und ein Protokollführer ernannt werden.

Das Regelwerk besagt, dass jegliche Idee zum Thema ausgerufen werden sollte, egal wie “sinnlos” sie auch noch erscheinen mag. Es gibt keinerlei Kritik oder Diskussion an dem Gesagten, da sich die Teilnehmer spontan an den erwähnten Worten inspirieren lassen und Assoziationen bilden sollen, die weitere Ideen hervorbringen. Weiterhin sind im Brainstorming-Vorgang die Hierarchien ausgesetzt. Die Teammitglieder stehen alle auf einer Stufe und verhalten sich dementsprechend; jedes Teammitglied ist gleichgestellt.

Durchführung:

Nachdem das Regelwerk bekannt ist, das Problem jedem verständlich und zugänglich gemacht worden ist, der Moderator sowie der Protokollführer ernannt worden sind, kann die Durchführung und das eigentliche Brainstorming beginnen.

Die Durchführung besteht aus einer Sammlung von Ideen, Darstellungen, Möglichkeiten etc., die durch die Teilnehmer spontan ausgesprochen werden. Wichtig ist, dass die Regeln eingehalten werden und die Teilnehmer “ungestört” ihren Ideen freien Lauf lassen können und diese unkommentiert ausgesprochen werden. Durch Inspiration und Assoziation sollen sich bedingt durch die unterschiedlichen Fachgebiete der Teilnehmer neue Ideen entwickeln oder Ableitungen geschaffen werden, die wiederum neue Aspekte hervorbringen.

Der Protokollführer, der ebenso wie der Moderator passiv brainstormed, hat die Aufgabe, das Gesagte zu protokollieren, aufzunehmen, so dass es für die Teilnehmer sichtbar ist (auf einer Flipchart, Whiteboard o.ä.).

Der Moderator “brainstormed” ebenso nicht mit, sonder achtet darauf, dass die Regeln eingehalten werden, dass die Problemdarstellung “behandelt” wird und der Themenbereich nicht zu weit abweicht. Ebenso ist es seine Aufgabe, auf die Gruppendynamik zu achten und diese zu führen. Dies bedeutet, dass evtl. stille Teilnehmer animiert werden sich zu beteiligen oder auch die gesamte Gruppe zu motivieren. Z.B durch neue Anregungen, weiteren Erläuterungen, Fragen u.s.w. und somit neue Impulse setzt.

Am Ende der Durchführung – nach abgelaufener Zeit – sollte sich ein Sammelsurium von Ausdrücken, Schlagwörtern, Hinweisen, Techniken durch den Protokollführer abgezeichnet haben. Nun folgt die Nachbereitung.

Nachbereitung:

Die Ansammlung von neuen Ideen wird nun vom Team und Moderator sortiert und wenn möglich konkretisiert, so dass zum Abschluss eine geordnete und übersichtliche Aufstellung erfasst ist.

Diese Liste wird dem Projektleiter als Resultat des brainstormings übergeben.

Das eigentliche Brainstorming-Team kann nun aufgelöst werden, da diese Teamarbeit mit Übergabe der Liste beendet ist.

Resultat:

Die Liste mit den Roh-Ergebnissen wird nun durch den Projektleiter an die Entscheidungsträger weitergeleitet, die mit dem eigentlichen Problem vertraut sind und einen Lösungsweg und –Entscheid treffen müssen. Hier dient die Liste als Grundlage, die meistens bereits ein geeigneter Lösungsweg oder eine neue annehmbare Idee enthält.

Nach Auswertung der Liste kann die finale Idee/Lösung ausgearbeitet und formuliert werden.

Das Resultat ist abschließend ein klar ausformulierter Lösungsweg/-ansatz oder die neue Idee zu dem anfangs dargestellten Problem.

Sollte keine verwendbare Lösung oder Idee durch das Brainstorming entstanden sein, so könnte ein weiteres Brainstorming mit einem anderen Team folgen oder eine andere Methode genutzt werden, wie z.B. das brainwriting oder die Methode-6-3-5.

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Vorteile:

  • geringer Zeitaufwand
  • einfaches und unkompliziertes Regelwerk
  • kein spezielles Fachpersonal erforderlich

Nachteil:

  • Ideensammlung kann unvollständig und qualitätsarm sein, da die Methodik quantitativ ausgelegt ist
  • Je nach Moderator-Qualität und Teamzusammenstellung kann es “einseitige” Lösungen geben, die nicht verwertbar sind

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Kurz gesagt …

… ist Brainstorming so “beliebt”, da diese Methode leicht umsetzbar ist, da sie auf einfachen Regeln basiert, die schnell erlernbar und umsetzbar sind. Eine kleine Gruppe von Personen aus unterschiedlichen Fachrichtungen wird durch einen Moderator geführt. Nach Problemdarstellung werden kurz und knapp Ideen aufgerufen, die ohne Kritik von anderen festgehalten werden. Durch Assoziation lassen sich weitere Ideen finden, die ebenso aufgenommen werden. Am Ende ergibt sich ein Sammelsurium von neuen Ideen, Eindrücken, Möglichkeiten, die dann in der Nachbereitung konkretisiert werden und zu einer Lösung geführt haben oder hierzu führen können.

2 Kommentare auch kommentieren

  1. frank gevert sagt:

    brainstorming ist eine herausragende assoziationsmethode mit dem ziel, tiefere bewusstseinsschichten zu erreichen, nicht selten die bereiche des unbewussten, archaischen und emotional-spontanen.

    solcherart durchprozessierte lösungsansätze geben den kommunikationen von unternehmen, produkten und dienstleistungen einen grund; denn sie sind mental verankert, sie sind richtig, und sie fühlen sich gut an — die marke sendet empathie.

    inzwischen wissen wir aus der kommunikationsforschung, welche hirnareale aktiv sind beispielsweise bei der statuskommunikation (brodmann-20-region; lit.: lindstrom, buyology). diese neurophysiologische zugangsmöglichkeit zieht zwangsläufig die frage nach dem inhalt von kommunikationen nach sich; denn sind sie nicht ethisch fundiert, funktionieren sie nicht.

    oder verhält es sich vielleicht ganz anders …?

    1. Guten Tag Herr Gevert,

      vielen Dank für Ihren Kommentar und Ihre Ausführungen zum Thema Brainstorming.

      Ich finde Ihre Darlegung sehr interessant und Sie haben mich neugierig auf das Buch “Buyology” von Martin Lindstrom gemacht. Vielen Dank hierfür!

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